Loca fantasia
Als ich diese Jahr in Barcelona war, gingen wir eines Nachts auf einer Nebenstraße der berühmten Rambla spazieren. Irgendwo da, mitten auf dem Gehsteig saß ein Mann mit einem kleinen Verstärker und einer Gitarre in seiner Hand. Und eine Stimme, dich mich zutiefst rührte.
Es gibt wie überall auf der Welt auch hier viele Artisten, die sich durch ihre Kunst ihren Lebensunterhalt oder einen kleinen Nebenverdienst erarbeiten. Aber dieser Mann hatte irgendetw., das mich dazu brachte mich auf einer Bank nieder zu lassen u. ihm mehr als eine halbe Stunde zuzuhören. Es war traumhaft. Seine Stimme & seine Lieder waren so voller Sehnsucht & Trauer und gleichzeitig voller Lebensmut. Ich hab den Text nicht verstanden, denn er hat auf Spanisch od. Katalanisch gesungen. Aber das war mir auch nicht so wichtig. Ich glaube, ich hab auch so verstanden, was ihn bewegt.
Ich hab mir auch eine CD von Julio César Barbosa gekauft und sie mir eben wieder angehört.
Es war definitiv nicht wirklich der richtige Zeitpunkt diese CD einzulegen. Ich bin ein sehr nachdenklicher Mensch, der schwer loslassen kann. Wenn ich mir ein Bad gönne um abzuschalten, dann kann ich das nicht. Das Gegenteil passiert. Wegen der Stille, der Musik, der Kerzen drehen sich meine Gedanken immer im Kreis.
Eben wieder passiert. Die kühlere Zeit tut das ihrige dazu.
Ich versinke in einem Strudel von Melancholie und lass mich von diesen Gitarrenklängen treiben.
Und ich überlege einmal mehr, warum ich seit 3 Jahren nicht mehr fähig bin, meine einstige große Liebe, die Gitarre in die Hand zu nehmen. Ich habe fast 15 Jahre lang täglich mehr als 4 Stunden gespielt. Musik war mein Leben, mein Ventil für glückliche, traurige, zornige oder träumerische Gefühle. Irgendwann war das vorbei. Und es fehlt mir sooo sehr. Ich würde so gern wieder spielen. Ich brauch nur meine Hand ausstrecken, sie stimmen und dann würden meine Finger von ganz alleine spielen. Aber irgendetw. hält mich zurück. Irgendwie fühl ich mich nicht dazu imstande.
Es gibt wie überall auf der Welt auch hier viele Artisten, die sich durch ihre Kunst ihren Lebensunterhalt oder einen kleinen Nebenverdienst erarbeiten. Aber dieser Mann hatte irgendetw., das mich dazu brachte mich auf einer Bank nieder zu lassen u. ihm mehr als eine halbe Stunde zuzuhören. Es war traumhaft. Seine Stimme & seine Lieder waren so voller Sehnsucht & Trauer und gleichzeitig voller Lebensmut. Ich hab den Text nicht verstanden, denn er hat auf Spanisch od. Katalanisch gesungen. Aber das war mir auch nicht so wichtig. Ich glaube, ich hab auch so verstanden, was ihn bewegt.
Ich hab mir auch eine CD von Julio César Barbosa gekauft und sie mir eben wieder angehört.
Es war definitiv nicht wirklich der richtige Zeitpunkt diese CD einzulegen. Ich bin ein sehr nachdenklicher Mensch, der schwer loslassen kann. Wenn ich mir ein Bad gönne um abzuschalten, dann kann ich das nicht. Das Gegenteil passiert. Wegen der Stille, der Musik, der Kerzen drehen sich meine Gedanken immer im Kreis.
Eben wieder passiert. Die kühlere Zeit tut das ihrige dazu.
Ich versinke in einem Strudel von Melancholie und lass mich von diesen Gitarrenklängen treiben.
Und ich überlege einmal mehr, warum ich seit 3 Jahren nicht mehr fähig bin, meine einstige große Liebe, die Gitarre in die Hand zu nehmen. Ich habe fast 15 Jahre lang täglich mehr als 4 Stunden gespielt. Musik war mein Leben, mein Ventil für glückliche, traurige, zornige oder träumerische Gefühle. Irgendwann war das vorbei. Und es fehlt mir sooo sehr. Ich würde so gern wieder spielen. Ich brauch nur meine Hand ausstrecken, sie stimmen und dann würden meine Finger von ganz alleine spielen. Aber irgendetw. hält mich zurück. Irgendwie fühl ich mich nicht dazu imstande.
knutschflower - 2003-09-28 18:44
[daily]mix10 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
niftycat - 2003-09-28 19:32
das kann ich gar nicht so recht verstehen
was denn hält dich davon ab? und das ist ja so schade, wenn du so lange gespielt hast.
ich hatte auch mal gitarrenunterricht. spielen tue ich auch nur noch selten, aber das hat was mit zeit zu tun. und jedesmal wenn ich dann die noten rauskrame und spiele merke ich das es zeit ist wieder regelmässig zu üben....
jetzt nimm bitte die gitarre und los geht's!
ich hatte auch mal gitarrenunterricht. spielen tue ich auch nur noch selten, aber das hat was mit zeit zu tun. und jedesmal wenn ich dann die noten rauskrame und spiele merke ich das es zeit ist wieder regelmässig zu üben....
jetzt nimm bitte die gitarre und los geht's!
knutschflower - 2003-09-28 22:18
nifty,
besser als Dr. Lecter hätt ich's nicht beschreiben können.
Ich glaub, man muss diese Beziehung zur Musik u. zu dem Musikinstrument haben um es verstehen zu können. Eine wirkliche Erklärung gibt's dafür nicht.
Ich glaub, man muss diese Beziehung zur Musik u. zu dem Musikinstrument haben um es verstehen zu können. Eine wirkliche Erklärung gibt's dafür nicht.
niftycat - 2003-09-28 22:36
knutsch,
versteh nun nicht wie du das meinst: ...eine beziehung zur musik u. zu dem musikinstrument haben um es verstehen zu können...
du meinst die fehlt mir?
das tut ein wenig weh.
ich komme aus einer musikerfamilie, im verwandtenkreis gibt's ausserdem noch musikinstrumentenbauer.
aber vielleicht versteh ich gar nicht was du meinst
du meinst die fehlt mir?
das tut ein wenig weh.
ich komme aus einer musikerfamilie, im verwandtenkreis gibt's ausserdem noch musikinstrumentenbauer.
aber vielleicht versteh ich gar nicht was du meinst
DoktorLecter - 2003-09-28 22:48
entscheidend ist der Grund, warum man spielt
Es gibt viele Gründe, warum Menschen musizieren. Mein Grund - und ich vermute mal das ist auch der Grund von knutschflower - war/ist: Musik für mich selbst zu machen, meine Stimmungen akustisch wiederzugeben, ein Seelenspiegel. Deswegen spielte ich auch lange, lange Jahre nur für mich selbst alleine im Wohnzimmer. Eine Zeitlang war mein seelisches Gleichgewicht massiv gestört und eine der Symptome war, dass die akustische Wiedergabe der Gefühle nicht mehr geklappt hat.
Da geht es nicht um die Tätigkeit des Spielens, da geht es um das "seelische Mitschwingen". Das kann man nicht erwzingen, das ist so als wie wenn man versuchen würde, mit Gewalt einzuschlafen...
Da geht es nicht um die Tätigkeit des Spielens, da geht es um das "seelische Mitschwingen". Das kann man nicht erwzingen, das ist so als wie wenn man versuchen würde, mit Gewalt einzuschlafen...
knutschflower - 2003-09-28 23:23
nifty
ich wollte dir nicht zu nahe treten od. dich beleidigen mit dem was ich gesagt hab. Fakt ist, dass jeder eine andere Beziehung zur Musik hat. Und wie Dr. L richtig sagte: ich hab immer am liebsten für mich gespielt, in meinem Zimmer. Später dann hab ich zwar Konzerte gegeben, aber wenn du meine Eltern od. meinen Mentor fragst: ich hab's nie wirklich gern getan. Für mich allein zu spielen - das war meine Erfüllung.
Ja?
Ja?
DoktorLecter - 2003-09-28 21:56
kann ich gut verstehen
Deine Schilderung bezüglich der Gitarre klingt für mich sehr bekannt. Ich habe viele, viele Jahre Gitarre gespielt, zumeist mehrere Stunden täglich. Nicht professionell, nur für mich selbst. Dann kam eine persönlich sehr schwere Zeit und ich habe die Gitarre einige Jahre nicht angerührt. Da ging es mir so, wie du so treffend beschrieben hast: "Ich brauch nur meine Hand ausstrecken, sie stimmen und dann würden meine Finger von ganz alleine spielen. Aber irgendetw. hält mich zurück. Irgendwie fühl ich mich nicht dazu imstande." Lange ging's mir auch so. Irgendwann mal war die Blockade weg und es ging wieder von selbst. Warte bis es so weit ist, zwinge dich nicht. Sonst erzeugst du zwar Töne, aber du spielst nicht und es berührt auch nicht deine Gefühle.
Es kommt der Tag, wo es für dich wieder richtig ist und dann gibt dir die Gitarre wieder, was du brauchst.
Es kommt der Tag, wo es für dich wieder richtig ist und dann gibt dir die Gitarre wieder, was du brauchst.
knutschflower - 2003-09-28 22:19
Schön,
dass mich jemand verstet u. gut zu wissen, dass es irgendwann einmal wieder "gut" wird.
Ich hab was schreckliches erlebt & in dieser Zeit war mir meine Musik & meine Gitarre eine wundervolle Stütze. Doch dann, als ich das Geschehene langsam verarbeitet hatte, dann hat sich diese Distanz & dieses Unvermögen eingeschlichen.
Deine Worte machen Mut - dank dir!!
Ich hab was schreckliches erlebt & in dieser Zeit war mir meine Musik & meine Gitarre eine wundervolle Stütze. Doch dann, als ich das Geschehene langsam verarbeitet hatte, dann hat sich diese Distanz & dieses Unvermögen eingeschlichen.
Deine Worte machen Mut - dank dir!!
DoktorLecter - 2003-09-28 23:01
meine Gitarre lag ca. 3 Jahre im Koffer am Kasten
ich holte sie hervor, als eines meiner Kinder Geburtstag hatte und sich ein Lied wünschte. War ein komisches Gefühl, damals an diesem Nachmittag.
An diesem damaligen Tag versuchte ich später abends zwecks Neugierde, ob ich noch was von früher kann. Zu meiner ganz großen Überraschung war fast alles noch da. Nur bei den Fingern, bei den Sehnen verspürte ich natürlich die Pause. Da spannte alles und mir taten die Hände schnell weh.
Aber beim Spielen bemerkte ich plötzlich wieder das Alt-Vertraute und lang vermißte Feeling. Ich konnte mich wieder "fallenlassen". Genau dieses Gefühl, was damals - als ich aufhörte - fehlte, war wieder da.
Dann begann eine ganz intensive Zeit. Ich spielte mehr als je zuvor - holte mir zwar eine ganz grausliche Sehnenscheidentzündung - aber meine Gitarre half in einem sehr großen Ausmaß mit, dass ich mich wieder stabilisierte.
Das passierte vor 10 Jahren und ich habe seither nie wieder aufgehört. Mir tut die Pause damals absolut nicht leid, ich brauchte sie. Und ohne sie hätte ich nachher diese Intensität - die bis heute anhält - ganz sicher nicht erreicht...
An diesem damaligen Tag versuchte ich später abends zwecks Neugierde, ob ich noch was von früher kann. Zu meiner ganz großen Überraschung war fast alles noch da. Nur bei den Fingern, bei den Sehnen verspürte ich natürlich die Pause. Da spannte alles und mir taten die Hände schnell weh.
Aber beim Spielen bemerkte ich plötzlich wieder das Alt-Vertraute und lang vermißte Feeling. Ich konnte mich wieder "fallenlassen". Genau dieses Gefühl, was damals - als ich aufhörte - fehlte, war wieder da.
Dann begann eine ganz intensive Zeit. Ich spielte mehr als je zuvor - holte mir zwar eine ganz grausliche Sehnenscheidentzündung - aber meine Gitarre half in einem sehr großen Ausmaß mit, dass ich mich wieder stabilisierte.
Das passierte vor 10 Jahren und ich habe seither nie wieder aufgehört. Mir tut die Pause damals absolut nicht leid, ich brauchte sie. Und ohne sie hätte ich nachher diese Intensität - die bis heute anhält - ganz sicher nicht erreicht...
knutschflower - 2003-09-28 23:25
Weißt du
was?? Ich werde warten - warten auf diesen Augenblick, der bei dir schon eingetreten ist.
Jetzt weiß ich, dass er kommen wird u. das meine Hoffnung & meine Sehnsucht Sinn macht.
Viell. kommt es erst in einigen Jahren, viell. aber auch in absehbarer Zeit und viell. hab ich dann die Freude dieses tolle Erlebniss hier niederzuschreiben u. du gibst mir die Ehre es hier zu lesen.
Dank dir noch mal für deine Offenheit!!
Jetzt weiß ich, dass er kommen wird u. das meine Hoffnung & meine Sehnsucht Sinn macht.
Viell. kommt es erst in einigen Jahren, viell. aber auch in absehbarer Zeit und viell. hab ich dann die Freude dieses tolle Erlebniss hier niederzuschreiben u. du gibst mir die Ehre es hier zu lesen.
Dank dir noch mal für deine Offenheit!!
DoktorLecter - 2003-09-28 23:41
keine Ahnung, ob ich es lesen werde
denn ich bin nur durch reinen Zufall auf diese Seite hier gestoßen. Normalerweise sehe ich mir diese Web-Log-Bücher nie an. Aus Neugierde habe ich etwas geblättert und habe in älteren Eintragungen gelesen, dass du in Wien wohnst.
Wenn ich diese stark gefühlsbetonte und melancholische Beziehung von dir zur Musik so betrachte, dann möchte ich dir einen musikalischen Hinweis geben:
am 9.10 20.00h spielt in Wien Allan Taylor. Er ist nur wenigen Menschen in Österreich bekannt. Er ist ein tiefsinniger Singer, Guitarplayer und Songwriter und ist berühmt für seine einfühlsamen Songs. Diese sind alle zusammen von großem Tiefgang und sprechen Menschen sehr stark an, welche die Musik "innerlich" auf sich wirken lassen können.
Das Konzert ist öffentlich und findet in einem kleinen intimen Rahmen statt --> Veranstalter ist Fa. Teamwork (www.teamwork.co.at), Gußhausstr. 2, nahe der Karlskirche...
Wenn ich diese stark gefühlsbetonte und melancholische Beziehung von dir zur Musik so betrachte, dann möchte ich dir einen musikalischen Hinweis geben:
am 9.10 20.00h spielt in Wien Allan Taylor. Er ist nur wenigen Menschen in Österreich bekannt. Er ist ein tiefsinniger Singer, Guitarplayer und Songwriter und ist berühmt für seine einfühlsamen Songs. Diese sind alle zusammen von großem Tiefgang und sprechen Menschen sehr stark an, welche die Musik "innerlich" auf sich wirken lassen können.
Das Konzert ist öffentlich und findet in einem kleinen intimen Rahmen statt --> Veranstalter ist Fa. Teamwork (www.teamwork.co.at), Gußhausstr. 2, nahe der Karlskirche...
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